Der Schatz der Quimbaya ist zweifelsohne der bedeutendste erhaltene Grabfund Kolumbiens. Nur befindet er sich nicht in Kolumbien, sondern seit 1892 in Madrid. Dort kann er heute im Museo de América besichtigt werden.
Gerne hätten die Kolumbianer diesen Schatz wieder zurück. Darauf lassen sich die Spanier indes nicht ein. Er wurde nämlich 1892 vom damaligen Präsidenten der Republik Kolumbien der Königin-Regentin Maria-Christina von Habsburg-Lothringen als Geschenk zum Dank für ihre Schlichterrolle in einem Grenzstreit zwischen Kolumbien und Venezuela überreicht. Möglicherweise ist es bei diesem Schenkungsakt nicht mit rechten Dingen zugegangen (durfte der Präsident das?). Aber das ist mittlerweile alles Geschichte.
Schon 1992 konnte ich im Rahmen der Weltausstellung in Sevilla unter dem Titel „El oro de América“ diesen Schatz in seiner Gesamtheit bewundern. Natürlich haben mich diese dort ausgestellten poporos, flaschenförmige Kalkbehälter, die dem rituellen Kauen von Koka-Blättern dienen, besonders fasziniert. Der von mir ausgewählte poporo (Höhe 27 cm, Breite 10,7 cm) zeigt in seiner Mitte und im Relief eine stehende männliche Figur. Dieses gute Stück konnte ich übrigens dann nochmal im August 1994 in München auf der Ausstellung "El Dorado, das Gold der Fürstengräber" und im Juli 2014 in Madrid im Museo de América bewundern. Auch diesen Porzellan-poporo habe ich von meinen Freunden der Familie Torres in ihrer Porzellanmanufaktur in Bogotá herstellen lassen. Um den Charakter des Porzellans zu bewahren, haben wir diesen poporo nur partiell mit Gold bemalt.