Die Schule "Normal Superior Juan Ladrilleros" wurde 1960 von Monsignore Gerardo Valencia Cano (1917 – 1972) in Buenaventura gegründet. In dieser armen Region Kolumbiens hatte er sich sein Leben lang leidenschaftlich für die Afro-Kolumbianer an der kolumbianischen Pazifikküste eingesetzt. Er gründete zahlreiche weitere Schulen und war für die Armen dieser Gegend Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft. Viele Jahre nach seinem Tode verehren die Afro-Kolumbianer ihn heute noch und haben in ihren Häusern ein Bild von ihm aufgehängt. Manche von ihnen hoffen darauf, dass er heilig gesprochen wird.
Monsignore Cano war es stets ein besonderes Anliegen, in dieser etwas "vergessenen" Region jungen Afro-Kolumbianern Bildungsmöglichkeiten zu verschaffen. Mit der von ihm gegründeten Schule "Normal Superios Juan Ladrilleros" bot er jungen Frauen die Möglichkeit, das Abitur zu machen und gleichzeitig noch einen Beruf zu erlernen. Diese Schule sah bis zum Abschluss des Abiturs auch noch einen Ausbildungsgang zur Grundschullehrerin bzw. Kindergärtnerin vor.
Traditionell wird die Schule geleitet von einer Kapuzinerin. An dieser Schule hatte meine Ehefrau Carmen als frischgebackene Lehrerin ihre erste Arbeitsstelle angetreten.
Wir hatten die Schule im Jahr 2008 schon einmal besucht und nach einer Führung durch deren Direktorin, Schwester Dora Inés Ruiz, feststellen müssen, dass die PCs im Computerraum dieser Schule mit immerhin 2.000 Schülern "vorsintflutlich" waren. Schwester Dora Inés hatte uns damals dringendst darum gebeten, etwas zu unternehmen, um diese Ausbildungsstätte wieder auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.
Die Familie Gaßmann hat daraufhin mit einem Spendenaufruf ihre kolumbianischen Künstlerfreunde angesprochen: Edgardo Carmona, César Bertel, Alfredo Vivero und Alvaro Garcia Ordoñez. Jeder dieser Künstler war so großzügig, ein Werk zu spenden. Es ist uns gelungen, sämtliche Werke zu veräußern und mit dem Erlös einschließlich einem eigenem Spendenanteil einen stattlichen Spendenbetrag zusammenzubekommen. Herr Guillermo Rubio Vollert, Präsident der CIRCA – einer kolumbianischen Schwesterorganisation des Deutsch-Kolumbianischen Freundeskreises e. V. - hatte sich dann vor Ort um die Realisierung dieser Idee verdient gemacht und sich engagiert um die Beschaffung der PCs und deren Installation in der Schule in Buenaventura gekümmert.
Am 24.08.2009 konnte der Computerraum ("SALA DEL COMPUTO – FAMILIA GASSMANN") in Betrieb genommen werden. Bei unserem Besuch am 13.10.2009 führte uns Schwester Dora Inés voller Stolz die Schule und den neuen Computerraum – dekoriert mit deutscher Flagge - in "voller Aktion" vor.
