Die Skulptur des kolumbianischen Künstlers Edgardo Carmona in Hohenstein-Ernstthal rückt erneut in den Mittelpunkt des Interesses

Zuletzt hatte ich auf dieser Homepage am 31.07.2020 berichtet (Edgardo Carmona – Seine Skulptur „Territorios“ in Hohenstein-Ernstthal wird farbenfroh dekoriert). Jetzt rückt diese Skulptur schon wieder in den Mittelpunkt des Interesses der Hohenstein-Ernstthaler. Die Freie Presse von Hohenstein-Ernstthal berichtet erneut über diese Skulptur unter dem Titel: „Sollte der Mann vor dem Rathaus pinkeln?“ Diesen Zeitungsartikel können Sie hier nachlesen.

Der ehemalige Oberbürgermeister von Hohenstein-Ernstthal, Herr Erich Homilius, hat uns freundlicherweise diesen Artikel zugesandt. Der Skulptur wurde auf dem Rücken ein Plakat aufgeklebt mit dem Text: „Ich möchte vors Rathaus!“. Und schon entbrennt eine Debatte darüber, ob diese Skulptur, die bisher hinter dem Rathaus steht, nicht besser vor dem Rathaus platziert werden sollte.

Dem Kommentar meines Künstlerfreundes Siegried-Otto Hüttengrund in diesem Artikel muss ich allerdings teilweise widersprechen. Richtig ist, dass Hohenstein-Ernstthal als Karl-May-Stadt sich einen Indianer als Skulptur herausgesucht hatte. Dabei hatte man damals jedoch übersehen, dass Carmona keinen Prärieindianer à la Winnetou geschaffen hatte, sondern einen Arhuaco-Indianer aus seiner Heimat Kolumbien. Diese dem Original nachgebildete Indianerskulptur trägt eine ritterkappenartige gehäkelte Kopfbedeckung, hält in der einen Hand eine mit gebranntem Muschelkalk gefüllte Kürbiskalabasse (poporo) und führt mit der anderen Hand mit einem Stäbchen diesen Muschelkalk in den Mund. Dabei kaut er Kokablätter, die mit dem Muschelkalk im Mund eine chemische Reaktion eingehen. Dieser Indianer war für die Hohenstein-Ernstthaler gewissermaßen ein „falscher“ Indianer, weshalb sie sich dann für die Skulptur „Territorios“ entschieden haben.

Ein Foto dieses Arhuaco-Indianers – entnommen aus dem Ausstellungskatalog für die Ausstellung vor dem Bundespatentgericht in München – haben wir beigefügt. Das Foto wurde damals in Kolumbien aufgenommen mit Carmen Gaßmann als Betrachterin der Skulptur.