Frohe Weihnachten - Feliz Navidad - Christbaumschmuck als Symbol der Freundschaft zwischen unseren Ländern

Es ist kaum zu glauben, dass es so etwas in Deutschland noch gibt: das Kunsthandwerk des Glasbläsers!

In dem kleinen Ort Lauscha im Thüringer Wald werden seit ca. 1850 Figuren aus Glas geblasen, um sie als Weihnachtsschmuck an den Baum zu hängen. Eine mit uns befreundete Schriftstellerin, die Bestsellerautorin Petra Durst-Benning, hat den historischen Roman „Die Glasbläserin“ geschrieben und zur Vorbereitung ihres Buchs vor Ort in Lauscha sorgfältig recherchiert. Angeregt durch ihr höchst spannendes Buch und versehen mit ihren persönlichen Empfehlungen haben wir uns dann vor zwei Jahren auf den Weg nach Lauscha gemacht und dort Petras Lieblingsglasbläser Michael Haberland aufgesucht.

Herr Haberland hat uns zu unserer großen Freude den gesamten Herstellungsprozess der kleinen Kunstwerke in seiner Werkstatt vorgeführt. Die Journalistin Tina Schramm hat das sehr schön in ihrem Artikel "Zu Besuch beim Glasbläser" in der Zeitschrift "Mein schönes Land", Ausgabe 6/2012 beschrieben (hier herunterladen).

Dieses Kunsthandwerk hat mich so beeindruckt, dass ich beschloss, Herrn Haberland um ein „eigenes“, bislang noch nicht existierendes Schmuckstück zu bitten. Beispielsweise eine kolumbianische Flagge für den Weihnachtsbaum.

Allerdings hatte Herr Haberland keinen Formenbauer an der Hand. Da ich aber einen Künstler und Formenbauer in seiner Nähe kannte, den ich schon einmal mit der Herstellung einer Form für einen Porzellan-Dekanter beauftragt hatte (Schimpanse auf Rumfass), konnte meine Idee umgesetzt werden. Die ursprünglich angedachte „wehende Flagge“ war indes technisch nicht zu realisieren. Der Formenbauer musste also eine Form mit einer am Mast herabhängenden Flagge entwickeln. Nach Problemen mit den Formen aus Porzellan hat es dann endlich geklappt.

Ein prachtvolles, aber auch zerbrechliches Stück Christbaumschmuck ist entstanden, welches meine kolumbianischen Freunde in Deutschland an Weihnachten an ihre Heimat erinnern soll.

Dazu soll auch ein weiteres Stück patriotischen Christbaumschmucks beitragen: Der „sombrero vueltiao“, der gewissermaßen zum Nationalsymbol Kolumbiens geworden ist. Meine Frau Carmen bezieht regelmäßig von unserem Kunsthandwerkerfreund Emer Monalvo Talaigua aus Bogotá wunderschönen, aus der Naturfaser „caña flecha“ geflochtenen Schmuck. Emer stellt natürlich auch die schönsten Exemplare des berühmten „sombrero vueltiao“ her. Schon dem amerikanischen Präsidenten Bill Clinton wurde anlässlich eines Staatsbesuchs in Kolumbien ein besonders feines Exemplar aus Emers Werkstatt überreicht.

Es lag also nichts näher als Emer zu bitten, diesen Sombrero im Miniformat als Christbaumschmuck flechten zu lassen. Emer hat unsere Vorstellungen vortrefflich realisiert und damit ein erstklassiges Stück Kunsthandwerk geschaffen.

Jetzt fehlte noch das "deutsche Element" am Weihnachtsbaum. Und so habe ich gewissermaßen in "letzter Sekunde" unter Verwendung derselben Form einen Christbaumschmuck in Gestalt einer deutschen Flagge herstellen lassen.

Der kolumbianischen Botschaft in Berlin hat dies so gefallen, dass sie mich gebeten haben, ihnen den Christbaumschmuck zuzusenden, um ihn am 05.11.2014 in Berlin dem kolumbianischen Präsidenten Santos zu übergeben. Diesen Wunsch habe ich natürlich gerne erfüllt und so bin ich jetzt gespannt, zu erfahren, ob dem Präsidenten dieses kleine Symbol der deutsch-kolumbianischen Freundschaft gefallen hat.

Unser Fotografenfreund Frank von zur Gathen hat diesen Weihnachtsschmuck höchst stimmungsvoll an einem Tannenzweig hängend abgelichtet. Ein wahrlich gelungenes Meisterwerk der Fotografierkunst. In der Repro unserer Werbeagentur wurden dann noch letzte "Verfeinerungen" vorgenommen (zusätzliche Tannennadeln angebracht, um den Zweig üppiger erscheinen zu lassen, usw.).

Und so hoffe ich, dass alle viel Freude an diesem schönen Motiv haben.